top of page

Geheimnisse gelungener Beziehungen

Kommunikation als Fundament erfüllter Partnerschaften

Es blitzt, funkt und prickelt – Schmetterlinge im Bauch und das Kribbeln von oben bis unten, wenn der/die ersehnte PartnerIn auftaucht. Der Anfang in Beziehungen ist meist sehr ereignisreich, aufregend und überwältigend!

Petra Burmetler, MSc - Ihre Psychotherapeutin 'PLUS'

Aber was ist, wenn die Erinnerung an diese aufregende Zeit langsam zu verblassen beginnt, der Alltag Einzug hält und die Beziehung vielleicht nach ein paar Jahren an der Kippe steht!? Laut Statistik Austria werden österreichweit gerundet ca. 40 % der Ehen wieder geschieden. Nicht berücksichtigt sind „Trennungen ohne Trauschein“, die man in dieser Studie gedanklich eigentlich noch berücksichtigen könnte, wenn es um Beziehungen geht.

Es drängt sich dabei folgende Frage auf: Ist es in der heutigen Zeit wirklich so schwierig,„in Beziehung zu bleiben“?

Meines Erachtens wird ein wesentlicher Aspekt für das langfristige Gelingen einer erfüllten Beziehung leider komplett unterschätzt: Kommunikation! In der Zeit des Kennenlernens reden verliebte Menschen oft stundenlang miteinander. JedeR ist interessiert am anderen. Sie erzählen von allen möglichen Lebensereignissen, von Interessen und Hobbys, von Reisen und lustigen Begebenheiten etc. Gemeinsamkeiten werden gesucht und gefunden. Was aber, wenn es scheinbar nichts mehr Interessantes (... Neues) zu erzählen gibt? Wie kann Kommunikation in einer Partnerschaft dann gelingen und die Beziehung weiterhin als erfüllend erlebt werden?

Wie das sprichwörtliche „Salz in der Suppe“ sind folgende Punkte in der Kommunikation in einer Partnerschaft sehr wichtig und wertvoll, damit sie gut gelingt und die gemeinsame Beziehung nicht an Reiz verliert.

  • Offenheit und Ehrlichkeit

Wenn Sie Ihrem Partner nicht erzählen, wie es Ihnen wirklich geht, wie Sie sich fühlen, wie soll Ihr Partner dann wissen, was in Ihnen vorgeht oder was Sie möchten? Es nützt der Beziehung wenig, wenn Sie mit besten Freundinnen/Freunden oder ArbeitskollegInnen über Ihre Befindlichkeit reden, Ihren Partner aber in dieser Hinsicht im Regen stehen lassen. Vor allem, wenn vielleicht sogar die Erwartung besteht, er müsse das ja wissen, wie es Ihnen geht - er/sie kennt Sie ja nun schon lange genug! Irrtum – Ihr Partner kann nicht Gedankenlesen! Menschen gehen sehr oft davon aus: weil ich so bin sind alle anderen Menschen auch so oder so ähnlich – aber das stimmt nicht! Tipp: sagen Sie Ihrem/Ihrer Liebsten, wie es Ihnen geht und was sie gerade bewegt. Finden Sie über das Gespräch jeden Tag aufs Neue (wieder) zueinander! Aber bitte lassen Sie sich Zeit, wenn in der Kommunikation einmal „der Wurm“ drinnen ist; denn, was sich über längere Zeit eingeschlichen hat, lässt sich nicht von heute auf morgen in einem Gespräch wieder „ausschleichen“!

Wichtig: wenn Sie Ihre eigene Befindlichkeit nicht kennen, beispielsweise was Sie selber in der Beziehung vermissen, was Sie im Moment vielleicht nicht in Worte fassen können oder was Sie gerade jetzt bräuchten – Ihr(e) PartnerIn kann es nicht wissen, wenn Sie es ihm/ihr nicht sagen! Daher werden Sie sich am besten im Vorfeld klar, worum es Ihnen wirklich geht! Gehen Sie in sich und berücksichtigen Sie, die Ihnen wichtigen Themen, um diese anschließend in klaren Ich-Botschaften zu kommunizieren (siehe weiter unten)!

  • Wertschätzung und Anerkennung

Wann haben Sie das letzte mal „Danke“ gesagt, wenn Ihr Mann oder Ihre Frau etwas im Haushalt gemacht hat? Wann haben Sie das letzte mal „Danke“ gesagt, wenn Ihr Partner die Kinder von der Schule abgeholt hat? Wann haben Sie das letzte mal Ihre Anerkennung ganz bewusst zum Ausdruck gebracht, wenn Ihr Mann/Ihre Frau für ein Thema eingetreten ist, das ihm/ihr wichtig ist? Wann hat Sie Ihr Partner das letzte mal beeindruckt – und Sie haben es auch ausgesprochen, dass dem so war? Wertschätzung und Anerkennung sind wichtige Aspekte im Miteinander. Nichts ist selbstverständlich - auch wenn Sie das vielleicht manchmal denken mögen. Es müssen keine großen Geschenke sein, aber dort und da Blumen für die Frau, eine Zeitschrift für den Mann oder eine paar Süßigkeiten, weil Sie an ihn/sie gerade gedacht haben. Ihnen fallen bestimmt ein paar Dinge ein, mit denen Sie Ihre Wertschätzung zum Ausdruck bringen können!

  • Respekt und Rahmenbedingungen

Ihnen brennt etwas unter den Nägeln? Sie müssen jetzt einmal dringend etwas los werden, was Sie schon lange stört – und zwar jetzt und gleich! Das Fass ist am Überlaufen! Zwischen Tür und Angel, auf dem Sprung zur Arbeit – schnell, damit es Sie nicht mehr belastet!

Wie realistisch erscheint es Ihnen, mit "kochendem Blut" oder der sprichwörtlichen "Galle, die übergeht", dass diese Kommunikation für beide Partner gut verlaufen kann? Die emotionale Verfassung, die Gesprächsatmosphäre und der Zeitpunkt sind immer entscheidende Faktoren für das Gelingen von Gesprächen – auch von „Streitgesprächen“.

Ein respektvoller Umgang miteinander ist in Hektik und Stress kaum möglich. Respekt ist aber elementar, denn es schlägt sich herbe in Beziehungen nieder, wenn der gegenseitige Respekt verloren geht und die Kommunikation in Vorwürfe und Beschimpfungen abgleitet! Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Partners: wie möchten Sie in solchen Situationen denn behandelt werden, damit eine gute Chance besteht, eine passende Lösung für beide Seiten zu finden? Überlegen Sie, welches Umfeld brauchen Sie, damit Sie Dinge die Sie stören, in Ruhe ansprechen können. Gehen Sie in diesem konkreten Fall davon aus, dass der Respekt, den Sie sich wünschen, in den meisten Fällen auch für Ihren Partner/Ihre Partnerin wünschenswert ist! Respektvoller Umgang stärkt beide Partner – und die Beziehung!

  • Komplimente

Freuen Sie sich, wenn Sie etwas Schönes von Freunden hören? Freuen Sie sich, wenn Sie im Beruf gelobt und anerkannt werden? Gefällt es Ihnen, ein Kompliment zu bekommen? Wieso ist es dann oft so schwierig, diese Dinge den liebsten Menschen zu sagen, die einem sehr nahe sind!? Eine Gesellschaft der offenen Kritik prägt zusehends unseren Alltag. Dass sich diese Kritik sehr oft leider ausschließlich auf „negative Dinge“ des Lebens bezieht und selten konstruktiv ist, zeigen folgende Beispiele: im Mittelpunkt steht vielfach, was nicht geht, was nicht gelingt, was man nicht schafft, was schlecht ist, was man nicht kann und darauf wird dann fokussiert. Viele kennen das nur allzu gut aus ihrem Berufsleben. Aber diese Art der Kritik hält leider immer öfter auch Einzug in die eigenen vier Wände! Meine Empfehlung: seien Sie in dieser Hinsicht ein(e) RebellIn! Seien Sie bewusst die „Gegenbewegung“ zu dieser wenig erfreulichen gesellschaftlichen Entwicklung. Fangen Sie an, ganz bewusst Komplimente zu machen! Reden Sie viel öfter darüber, was Sie mögen, was Sie toll finden, was Sie beeindruckt, was gut gelungen ist. Schmeißen Sie mit positiven Impulsen ruhig um sich und seien Sie verschwenderisch damit! Bauen Sie die Menschen in Ihrem nahen Umfeld ganz bewusst mit Komplimenten auf, die aus Ihrem Herzen kommen! Bedenken Sie: für eine negative Aussage im Alltag brauchen wir ca. 10 positive Aussagen oder Komplimente, um einen Ausgleich zu schaffen und die Balance wieder herzustellen! Sonst bleiben seelische Narben und diese bringen wir vielleicht nicht mehr so leicht weg aus unserem Leben!

  • Ich-Botschaften

In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass Menschen denken, Sie müssten für Ich-Botschaften nur einen Satz mit „Ich“ beginnen lassen und schon wäre der „Auftrag ausgeführt“! Das stimmt so leider nicht! Sätze mit „Ich“ beginnen zu lassen, damit eine Beziehung gerettet wird, reicht bei Weitem nicht aus. Es steckt schon ein bisschen mehr dahinter! Das erfordert zum einen Reflektiertheit und zum anderen auch etwas Übung.

Wie bereits bei „Ehrlichkeit und Offenheit“ erwähnt, sind klare „Ich-Botschaften“ gute Eckpfeiler gelungener Kommunikation. Das bedeutet, bleiben Sie bei der Aussage, die Sie machen möchten auch wirklich bei sich und Ihrem persönlichen Empfinden! Dabei ist es vor allem wichtig zu wissen, was möchten Sie dem anderen überhaupt sagen!? Wenn Sie in Vorwürfen kommunizieren „Du hast wieder nicht …!“ oder „Wieso hast du schon wieder nicht …?“ dann wird kaum ein Gespräch auf Augenhöhe erfolgen! Bitte seien Sie sich bewusst: Vorwürfe sind Angriffe – und instinktiv beginnt man bei einem Angriff, sich zu verteidigen! Willkommen auf dem „verbalen Schlachtfeld“! Erst einmal angefacht, dreht sich die Kommunikation mit ziemlicher Sicherheit in die negative Richtung. Darum ist es von essentieller Bedeutung, sich darin zu üben, nicht in Vorwürfen zu kommunizieren – sondern in Ich-Botschaften. „In dieser Situation geht es mir nicht gut …“, „...es fühlt sich für mich an, als …“ etc.

Bitte halten Sie kurz inne und überlegen Sie, wie so manche Situation in der letzten Zeit vielleicht in Ihrer Partnerschaft abgelaufen ist. Wissen Sie, warum Sie bestimmte Dinge dermaßen aufregen? Was ist vielleicht sogar Ihr eigener Anteil dabei? Gekonnt in Ich-Botschaften zu kommunizieren setzt voraus zu wissen, wieso Sie so agieren, reagieren, schimpfen oder sich aufregen. Wie lautet der dahinterliegende wahre Grund? So können Sie bei sich, bei Ihrem Gefühl bzw. Ihren Empfindungen bleiben und diese auch zum Ausdruck bringen. Wie gesagt, Ihr Partner kann nicht Gedankenlesen - kommen Sie Ihm/Ihr doch einfach ein bisschen entgegen ...

Die gute Nachricht ist, die meisten dieser Punkte sowie diese Art der Reflektiertheit lässt sich gut trainieren. Dies ermöglicht Ihnen, so zu handeln und zu kommunizieren, damit nicht der andere zum Verantwortlichen für Ihre Gefühle wird, sondern Sie selbst zum/zur GestalterIn Ihres Lebens und Ihrer Lebensfreude werden!

Sollten Sie zu diesem Thema Fragen haben oder über Aspekte Ihrer Partnerschaft einmal in einem geschützten Rahmen reden wollen, stehe ich Ihnen gerne mit meiner Erfahrung und mit meinem Fachwissen zur Seite.

In diesem Sinne - herzlichst

Ihre Petra Lebensfreude

... hier geht's zurück zur Lebensfreude-Homepage!

beliebte Beiträge
frühere Beiträge
Search By Tags
bottom of page