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Familienaufstellung – „ein Blick hinter die Kulissen“ …

Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Familienaufstellung"?

Von Zeit zu Zeit stellen sich uns im Leben immer wieder sehr ähnliche Themen "in den Weg". Treffsicher und meist sehr plakativ hält uns das Leben so manche Themen immer wieder vor die Nase. Wie kann es in solchen Fällen gelingen, einmal „hinter diese 'Fassade' zu blicken“? Was kann man tun, um bisher verborgen gebliebene Zusammenhänge zu bestimmten Lebensthemen endlich sichtbar zu machen und zu verstehen?

In der Psychotherapie kennt man das Verfahren des Familienstellens bzw. der Familienaufstellung. Mit dieser Methode kann es unter Anleitung einer erfahrenen Expertin und eingebettet in eine therapeutische Begleitung gelingen, hinter besagte Fassade zu blicken, um neue Eindrücke zu gewinnen und Zusammenhänge besser zu verstehen. Mit dem neu gewonnenen Verständnis werden alternative Lösungswege möglich und das eigene Leben kann wieder in Fluss kommen.

Was konkret ist eine Familienaufstellung?

Ausgehend von der Grundannahme, dass wir alle in verschiedene soziale Systeme (Familie, Freunde, Vereine, Beruf etc.) eingebunden sind und diese auf uns wirken – im Familiensystem auch über Generationen hinweg - scheint es sinnvoll darauf zu achten, ob dieses System durch bestimmte Ereignisse in Schieflage geraten ist. Im Leben kann sich das z.B. durch Schicksalsschläge, gehäufte Krankheiten oder anhaltend schwierige zwischenmenschliche Beziehungen äußern. Auch kann es sein, dass Menschen oft nicht ihr eigenes Potential erkennen und entfalten können. Unter der Annahme, dass es hilfreich ist, bis dato ungelöste Verstrickungen im eigenen Familiensystem sichtbar zu machen und zu lösen, wird es auch möglich sich mit bestimmten Themen auszusöhnen. Blockaden können abgebaut werden und das Leben kann wieder besser weitergehen.

Typische Themenbereiche für Aufstellungen sind

  • schwere Schicksale im Leben annehmen

  • unbewusste innere Bindungen erkennen und die entsprechenden Blockaden lösen

  • wiederkehrenden Mustern in Beziehungen / Partnerschaften auf die Spur kommen

  • versteckte Dynamiken in Familien- oder Arbeitssystemen erkennen und auflösen

Wie läuft eine Familienaufstellung ab?

Vorbereitungsphase: In einem Vorgespräch wird gemeinsam abgeklärt, ob für das Anliegen einer Klientin die Methode des Familienstellens grundsätzlich geeignet ist, oder, ob es vielleicht auch alternative Möglichkeiten der Problemlösung gibt. Ist eine Familienaufstellung das Mittel der Wahl, wird der grundsätzliche Ablauf und das eigentliche Anliegen im Detail besprochen. Oft ist es hilfreich, wenn der Klient Recherchen in der Herkunftsfamilie vornimmt, damit möglichst weitreichende Informationen zur Verfügung stehen. Abschließend wird daraus eine konkrete Fragestellung für das Anliegen formuliert, die es am Aufstellungstag im Rahmen der Familienaufstellung in der Gruppe ganz gezielt und systematisch zu lösen gilt.

Durchführungsphase:

Im Gegensatz zur Arbeit mit einem Systembrett finden klassische „Familienaufstellungen“ in Gruppen statt. Bei einer Familienaufstellung werden Personen, die sogenannten Repräsentanten, als Stellvertreter für Familienmitglieder und Vorfahren vom Klienten aus der Aufstellungsgruppe ausgewählt und intuitiv im Raum „aufgestellt“. Die Repräsentanten werden damit räumlich zueinander auch in Bezug gebracht. Durch das intuitive Positionieren der Stellvertreter bringt der Klient sein inneres Bild zu seinem Thema nach außen in den Raum. Auch für den Klienten selbst wird ein Stellvertreter gewählt. Aus der entstandenen Konstellation im Raum, den ersichtlichen Beziehungen der Personen zueinander sowie deren Wahrnehmungen und Befindlichkeiten, kann eine geschulte Aufstellungsleiterin nun "Rückschlüsse" auf familiäre oder berufliche Situationen ziehen. Das alles bestimmt die weitere Vorgehensweise.

Aus der jeweiligen Position heraus können Stellvertreter Gefühle und Gedanken entwickeln, die denen der repräsentierten Personen aus dem Familiensystem des Klienten entsprechen. Man bezeichnet dieses Phänomen als repräsentierende Wahrnehmung. Familienangehörige des Klienten und deren Vorfahren werden so gleichsam zu "physisch Anwesenden" im Rahmen der Aufstellung.

In diesem Stadium der Aufstellung werden erste Verstrickungen oder Blockaden im System erkennbar. Durch zielgerichtetes Eingreifen, beispielsweise das Herstellen einer familiären Grundordnung, wird die Aufstellungsleiterin Schritt für Schritt eine Lösung für das zugrundeliegende Problem und die im Vorfeld formulierte Fragestellung anstreben.

Der Klient ist während der Familienaufstellung selbst nicht Teil des aufgestellten Systems, sondern sieht sich das Geschehen „von außen“ an. Durch die dabei gemachten Erfahrungen und die so gewonnenen neuen Eindrücke kann der Klient neue Sichtweisen auf das Problem erhalten. Außerdem besteht, durch die neu gewonnenen Erkentnisse, die Möglichkeit zukünftig anders mit derartigen Situationen umzugehen.

Nachbereitungsphase:

Nach dem Aufstellungstag geht es daran, die Eindrücke, die neuen Erfahrungen und vor allem die erarbeiteten Lösungen aus der Aufstellung in das eigene Leben bewusst zu integrieren. Dazu ist es manchmal sinnvoll, das Lösungsbild aus der Familienaufstellung zu visualisieren und die positiven Gefühle aus der Schlusssequenz nochmals nachzuspüren. Es gilt die Unterstützung und Kraft aus der Familienaufstellung ins Leben mitzunehmen.

Es kann und wird vielleicht vorkommen, dass nach einer Familienaufstellung auch andere Themen und Gefühle – "positive wie negative" – sich einen Weg ins Bewusstsein bahnen. Hier ist es besonders wichtig, dass man eingebettet in einer Therapie die Möglichkeit hat, mit einem vertrauten Psychotherapeuten diese Dinge zu besprechen und ebenfalls aufzuarbeiten. Es ist gut und macht Sinn, dass hier Themen aus dem Unterbewusstsein emporsteigen, wahrgenommen und vor allem angenommen werden. Speziell durch das Annehmen werden weitere Blockaden und Widerstände abgebaut und das Leben kommt immer mehr in Fluss – das ist das Ziel!

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Familienaufstellung

Entscheidend für den erfolgreichen Verlauf einer Familienaufstellung ist, dass der Klient seinen persönlichen Leidensdruck in ein klar definiertes Anliegen formulieren kann. Ein Vorgespräch, in dem auch Ablauf und Wirkungsweise einer Familienaufstellung einmal in Ruhe erläutert werden, ist eine sehr gute Vorbereitung für eine erfolgreiche Familienaufstellung. Aus professioneller Sicht ist es besonders sinnvoll, dass eine Familienaufstellung immer auch in ein therapeutisches Setting eingebettet wird, d.h. neben der Aufstellung selbst sollte eine Vorbesprechung sowie eine therapeutische Begleitung im Nachhinein stattfinden. Dies können durchaus auch mehrere Termine sein. Zur Vorbereitung auf eine Familienaufstellung mit einem eigenen Anliegen empfiehlt sich die Auseinandersetzung mit dem eigenen Herkunftssystem sowie die Anfertigung eines eigenen Genogramms (inkl. aller relevanten Informationen). Zur Nachbereitung ist es sinnvoll zumindest eine, oder besser mehrere therapeutische Sitzungen einzuplanen, um Themen die durch die Familienaufstellung ins Bewusstsein gelangen, ebenfalls aufzuarbeiten. So können aber auch intensivere Reaktionen nach einer Familienaufstellung abgefedert werden.

Zum Kennenlernen und zu einem besseren Verständnis der Methode hat es sich bewährt - bevor man ein eigenes Anliegen aufstellt - als Repräsentant bei Aufstellungen dabei zu sein.

Die Teilnahme an Familienaufstellungen, auch als Stellvertreter, setzt im Allgemeinen eine normale körperliche und psychische Belastbarkeit voraus. Das Ziel bei der Aufstellungsarbeit ist somit nicht generell ein therapeutisches Wirken. Gleichwohl sollte die Tiefenwirkung, die eine Aufstellung haben kann, nicht unterschätzt werden. Die zeitgerechte Organisation einer zeitnahen Inanspruchnahme von professioneller Unterstützung sei an dieser Stelle noch einmal deutlich unterstrichen.

Zusammenfassung

An dieser Stelle sei abschließend erwähnt, dass die tatsächliche Funktionsweise von Aufstellungen wissenschaftlich noch nicht (vollständig) geklärt ist. Aus der Erfahrung kann aber abgeleitet werden, dass mit einer Familienaufstellung, unter professioneller Anleitung, Lebensthemen alternativ aufgearbeitet und nachhaltig gelöst werden können. Sinnvoll dabei ist es darauf zu achten: die Aufarbeitung eines Anliegens sollte im besten Fall in ein therapeutisches Setting eingebettet sein, eine strukturierte Vorbesprechung, eine professionelle Durchführung sowie eine im Voraus geplante Nachbereitungsphase sollten ebenso inkludiert sein. Dies alles bietet realistische Erfolgsaussichten auf nachhaltige Lösungen im Rahmen einer Familienaufstellung.

Wenn Sie Fragen haben und die Methode des Familienstellens kennen lernen wollen – rufen Sie mich an!

Aktuelle Termine und detaillierte organisatorische Rahmenbedingungen finden Sie auf meiner Homepage unter www.petra-lebensfreude.at/familienaufstellungen und auf meiner Facebook-Seite https://www.facebook.com/petralebensfreude/

In diesem Sinne - herzlichst

... und hier geht's zur Lebensfreude-Homepage!

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