top of page

Digitale Erschöpfung - wenn ständige Online-Präsenz innerlich müde macht

  • Autorenbild: Petra Burmetler
    Petra Burmetler
  • vor 3 Tagen
  • 7 Min. Lesezeit

Digitale Welt – analoger Körper ... ... wie Online-Therapie Sie wieder ins Gleichgewicht bringt


Es beginnt oft schleichend: Sie haben den ganzen Tag „nur“ am Laptop gearbeitet – und fühlen sich am Abend, als wären Sie einen Marathon gelaufen. Der Kopf ist voll, die Augen brennen, der Feierabend fühlt sich nicht wie Feierabend an. Und das, obwohl Sie doch nichts Körperliches gemacht haben. Keine Baustelle, kein Umzug, keine Nachtschicht. Nur Mails. Nur Meetings. Nur Bildschirm.


Und trotzdem ist da dieses nagende Gefühl: erschöpft, leer, reizüberflutet – ohne zu wissen, warum eigentlich.

Unser Nervensystem ist nicht für ständige digitale Reize gemacht (digitaler Stress ist ein existierendes Phänomen). Dauerhafte Bildschirmzeit, künstliches Licht und fehlende echte Pausen bringen den Körper in einen Zustand permanenter Anspannung. Diese subtile, aber dauerhafte mentale Erschöpfung wirkt wie ein unsichtbarer Strom, der Tag für Tag Energie zieht – selbst dann, wenn wir äußerlich stillsitzen.


Digitale Erschöpfung | Online Psychotherapie |  Petra Lebensfreude

Noch nie war es so leicht, verbunden zu bleiben. Video statt Visite, WhatsApp statt Kaffeepause, Zoom-Yoga statt Studio. Die ganze Welt ist scheinbar nur einen Klick entfernt – und genau das wird, wenn wir die Balance verlieren, zum Problem. Denn was auf den ersten Blick nach Freiheit aussieht, wird im Alltag zur Dauerreizung. Unser Körper lebt analog – die digitale Welt aber taktet unaufhörlich im Sekundentempo.

Worum es in diesem Artikel geht:

Dieser Artikel beleuchtet, wie digitale Dauerreizung unser Nervensystem beeinflusst – oft unbemerkt, aber mit spürbaren Folgen. Er zeigt, warum selbst scheinbar harmlose Bildschirmstunden Erschöpfung, Unruhe und Schlafprobleme auslösen können und wie Sie schrittweise wieder in eine natürliche Balance finden. Keine Technik-Feindlichkeit, sondern ein Plädoyer für bewusste Digitalität – und für das, was offline wieder wachsen darf: Ruhe, Klarheit und Präsenz in der Realität.


Digitale Erschöpfung – der unsichtbare Stress

Vielleicht haben auch Sie sich schon gefragt, warum Sie nach einem scheinbar normalen Arbeitstag so ausgelaugt sind. Warum der Griff zum Handy manchmal schwerfällt, selbst spannende Serien kaum noch Reize auslösen und die Konzentration nachlässt. Die Antwort trägt inzwischen einen Namen: Digital Fatigue – auf Deutsch: digitale Erschöpfung.


Dabei handelt es sich nicht um ein medizinisches Syndrom, sondern um ein wachsendes Phänomen unserer Zeit: mentale Erschöpfung durch ständige digitale Reize, Bildschirmzeit und fehlende echte Erholung (Kurier:"Digitaler Stress macht uns über die Jahre krank"). Wer unter Digital Fatigue leidet, spürt sie oft subtil – die Symptome sind nicht immer greifbar, aber der Alltag wird davon durchzogen.


Typische Anzeichen digitaler Erschöpfung sind:

  • Gehirnnebel – als wäre der Kopf in Watte gepackt

  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder klare Entscheidungen zu treffen

  • Innere Unruhe, emotionale Reizbarkeit oder zeitweilige Gefühllosigkeit

  • Das Gefühl, immer „on“ zu sein, aber nirgends richtig anzukommen

  • Bleierne Müdigkeit, selbst nach ausreichendem Schlaf

  • Ein zunehmender Wunsch, sich zurückzuziehen oder (nur) noch „funktionieren“ zu können


Viele Menschen beschreiben es so: „Ich mache alles, was ich machen muss – aber innerlich bin ich nicht mehr da.“  Die Verbindung zur Außenwelt bleibt bestehen – E-Mails, Termine, Chats – doch die Verbindung nach innen bricht langsam ab. Pausen fehlen, der innere "Reset" bleibt aus.


Das macht Digitale Erschöpfung so tückisch: Sie ist unsichtbar, leise, schleichend – und gerade deshalb schwer zu erkennen. Unser Nervensystem hat zwar enorme Anpassungsfähigkeit, aber Dauerreize führen langfristig zu Überlastung. Selbst, wenn der Körper still sitzt, läuft der innere Alarm auf Hochtouren.

Digitale Erschöpfung ist nicht Ihre Schwäche – sie ist die Reaktion Ihres Körpers auf ein System, das mehr oder weniger auf permanente Reize ausgelegt.

Homeoffice, Zoom & Co – wenn Flexibilität zur Falle wird

Was früher eine Ausnahme war, ist heute Alltag: Homeoffice, digitale Meetings und dauerhafte Erreichbarkeit ("Homeoffice zwischen Chancen und Grenzen"). Der Küchentisch wird zum Schreibtisch, die Jogginghose zum Business-Outfit – und der Arbeitstag verfließt ohne klare Grenzen.

„Ich arbeite von zu Hause aus“ – das klang anfangs nach Freiheit. Kein Pendelstress, mehr Autonomie, mehr Zeit. Doch für viele hat sich diese Flexibilität in einen Alltag ohne Pause verwandelt.

Noch schnell die E-Mail vor dem Abendessen, den Zoom-Call zwischen Wäsche und Kinder ins Bett bringen, Slack-Nachrichten am Sonntag beantworten – das Muster ist vertraut. Was fehlt, ist ein echter Übergang, ein mentaler Reset. Früher gab es den Heimweg als natürliche Trennung von Arbeit und Freizeit. Heute: Tab schließen, Tür auf, Familie an – ohne Pause.


Unser Nervensystem, das den Phasenwechsel und Rituale braucht, gerät so auf Dauer in Daueranspannung. Viele berichten von Gefühlen der Isolation, weniger spontanen Gesprächen, weniger Bewegung. Stattdessen: Bildschirm, Bildschirm, Bildschirm. Der Körper bleibt still, der Geist auf Stand-by – immer abrufbereit.


Wer diesen Zustand über längere Zeit durchhält, verliert langsam das Gefühl für sich selbst: Bin ich noch bei mir – oder nur noch online?


Digitale Schuldgefühle & FOMO – ... warum wir uns nicht mehr trauen, offline zu sein ...

Vielleicht kennen Sie das: Sie sind müde, ausgelaugt, brauchen eine Pause – und trotzdem greift die Hand automatisch zum Handy. Noch ein Blick in den Chat, noch eine E-Mail, nur kurz. Doch aus „kurz“ werden leicht Stunden. Und statt Erholung tritt Unruhe, Schuld und Druck ein.


Zwei zentrale Phänomene steuern dieses Verhalten:


1. FOMO – "Fear of Missing Out" Die Angst, etwas zu verpassen, bestimmt subtil unser Handeln. Fragen wie:

  • Was, wenn ich nicht sofort antworte?

  • Was, wenn ich eine wichtige Info übersehe?

  • Was, wenn die anderen denken, ich sei nicht engagiert genug?


FOMO hält uns online – ständig auf Empfang, ständig präsent – selbst dann, wenn wir erschöpft sind.


2. Digitale Schuldgefühle Ein leiser innerer Vorwurf sagt: „Du solltest noch …“, „Du müsstest eigentlich …“, „Du könntest mehr …“. Das Ergebnis: ein innerer Spagat ("digitale Erschöpfung und Selbstüberforderung"). Wir sehnen uns nach Ruhe, fühlen uns aber gleichzeitig schuldig, wenn wir sie uns nehmen. Der Körper signalisiert „Stopp“, der Kopf flüstert: „Nur noch kurz … nur noch das Eine“. Über die Zeit brennt diese Spannung unsere Energie langsam, aber stetig aus ("Burnoutgefahr").

Nicht Sie sind schwach – Ihr System ist überlastet durch dauerhafte digitale Reize. FOMO und digitale Schuldgefühle sind logische Reaktionen auf ein Umfeld, das ständige Verfügbarkeit fordert.

Online-Therapie als digitaler Rückzugsort – Verbindung statt Reizüberflutung

Auf den ersten Blick klingt es fast paradox: Ausgerechnet ein weiteres digitales Format – Online-Therapie – soll ein Rückzugsort sein? Und doch berichten viele meiner Klientinnen und Klienten genau das: Unser geschützter Online-Raum fühlt sich völlig anders an als der Rest des digitalen Alltags.


Hier zählt nicht Leistung, Effizienz oder Reaktion auf Nachrichten. Es zählen einzig und allein: Sie selbst.


Online-Therapie bedeutet:

  • Einmal nicht funktionieren müssen

  • Sich nicht zusammenreißen müssen

  • Nicht „auf Sendung“ sein – sondern einfach nur da sein


Viele sagen zu Beginn:

„Ich weiß gar nicht, ob ich ein echtes Problem habe. Aber ich merke: Ich kann nicht mehr.“

Und genau das ist der entscheidende Moment. Psychotherapie ist kein letzter Ausweg. Sie ist ein möglicher Beginn. Ein Moment der Selbstwahrnehmung. Ein Innehalten. Ein Gespräch – mit sich selbst, begleitet von jemandem, der zuhört, mitdenkt und Orientierung gibt.


In einer Welt, in der alles schneller, lauter und greller wird, kann Online-Therapie das Gegenteil sein:

  • Ein ruhiger Raum, der Entspannung statt Überforderung bringt

  • Eine digitale Insel, die hilft, Abstand zu gewinnen

  • Ein geschützter Rahmen, in dem Sie nicht funktionieren müssen, sondern einfach sein dürfen


Was in der Therapie konkret passiert – digital entwirren, innerlich klären

In der Online-Therapie geht es nicht um Technik, Apps oder Bildschirmzeit-Kontrolle. Es geht um Sie als Mensch, um Ihre Erfahrungen, Grenzen und innere Spannungen. Hinter der digitalen Präsenz steckt oft eine unsichtbare Last: ständige Reizüberflutung, Rollenansprüche, Erwartungen von außen und innen.


Zentrale Fragen, die wir gemeinsam bearbeiten:

  • Wie sieht Ihr digitaler Alltag vom Aufwachen bis zum Schlafengehen wirklich aus?

  • Welche Rollen erfüllen Sie – online, beruflich, familiär, sozial?

  • Welche Erwartungen belasten Sie – von außen und von innen?

  • Wie beeinflusst die digitale Dauerpräsenz Ihr Selbstbild, Ihre Beziehungen, Ihr Körpergefühl?

  • Wo fehlt Raum für das, was Sie nährt, statt nur fordert?


Sie müssen in der Therapie nichts beweisen oder leisten. Stattdessen dürfen Sie entdecken, wo Ihre Kraft versickert – und wie Sie sie Schritt für Schritt zurückholen können.


Lernziele im Online-Rahmen:

  • Digitale Grenzen - spüren und klar kommunizieren

  • Pausen einfordern, ohne sich rechtfertigen zu müssen

  • Nein sagen, wenn Schluss ist – und erkennen, dass das in Ordnung ist

  • Sich selbst wieder als Mensch erleben, nicht nur als Funktionseinheit


Darüber hinaus entwickeln wir praktische Strategien für:

  • Gesündere Bildschirmgewohnheiten

  • Bewusste digitale Pausen

  • Abgrenzung gegen digitale Überreizung

  • Neue Rituale der Selbstfürsorge

Es geht nicht um Optimierung des digitalen Lebens, sondern um Orientierung, Klarheit und die Rückkehr zu sich selbst.

Selbstfürsorge im digitalen Zeitalter – mehr als „Handy aus“

Viele Menschen spüren, dass es so nicht weitergeht – und greifen zu naheliegenden Tipps: Digital Detox, Push-Nachrichten ausschalten, Social Media pausieren. Doch oft bleibt die Wirkung oberflächlich. Warum? Weil Selbstfürsorge nicht bedeutet, nur das Handy auszuschaltensondern sich selbst wieder "einzuschalten".


Echte digitale Selbstfürsorge heißt:

  • Nicht nur weniger online sein, sondern bewusster leben

  • Nicht nur funktionieren, sondern fühlen dürfen

  • Nicht nur reagieren, sondern wählen können


Es geht um eine Haltung, nicht um eine Technik. Es geht um inneres Aufräumen, nicht nur äußeres Aufräumen. Wer sich selbst wieder spürt, muss nicht ständig nach Reizen suchen. Wer sich selbst achtet, kann auch Stille aushalten.

In der Online-Therapie darf genau das wachsen: ein neues Verhältnis zu sich selbst, jenseits von Dauerverfügbarkeit und digitaler Daueranspannung. Wir entwickeln gemeinsam Strategien, um:


  • Bewusste Pausen in den Alltag einzubauen

  • Digitale Grenzen klar zu definieren

  • Neue Rituale der Selbstfürsorge zu etablieren

  • Die eigene Energie und Aufmerksamkeit zu schützen

Selbstfürsorge ist kein technischer Hack – sie ist die Rückkehr zu Ihnen selbst.


Fazit: Es liegt nicht an Ihnen – es liegt am System

Sie sind nicht zu sensibel, nicht schwach, nicht falsch für die digitale Welt.

Die digitale Welt ist schnell, grell, grenzenlos – sie fordert mehr, als das Nervensystem langfristig leisten kann. Wer klarkommen möchte, braucht nicht Anpassung ans Tempo, sondern Mut zur Entschleunigung und bewusstes Sein!



Ihr erster Schritt – wenn Sie bereit sind ...

Spüren Sie das Bedürfnis nach Ruhe und echter Pause – körperlich, emotional und geistig? Dann lade ich Sie ein, diesen ersten Schritt zu gehen und ein unverbindliches Online-Erstgespräch zu vereinbaren. Im Fokus steht, wieder zu sich selbst zu finden – mit Struktur, Empathie, Herz und Respekt für Ihr eigenes Tempo. Dabei dürfen Sie einfach Sie selbst sein – ohne Erwartungen, ohne Leistungsdruck ...



Herzlichst,




... und hier geht's zur Lebensfreude-Homepage!

 
 
 

1 Kommentar


Bernadett Kajdi
Bernadett Kajdi
vor 2 Tagen

Sehr schöner und augenöffnender Beitrag!

Gefällt mir
beliebte Beiträge
frühere Beiträge
Search By Tags
bottom of page